Ein kleiner Leitfaden
Soll ich Löcher zum Nähen stanzen? Du stehst vor deinem ersten Ledernähprojekt und überlegst, wie du am besten vorgehst. Die Lochzange scheint verlockend, aber halt – bevor du Löcher ins Leder stanzt, lass uns darüber sprechen. In diesem Leitfaden erfährst du, warum du auf das Durchstanzen von Löchern verzichten und stattdessen eine andere, effektivere Methode wählen solltest.
Aber warum denn nun jetzt keine Löcher machen, und das Nähgarn nur noch durch fädeln?
Die Grundausstattung für Ledernäharbeiten
Bevor wir in die Details gehen, schauen wir uns kurz an, was du wirklich für dein Ledernähprojekt brauchst. Statt zur Lochzange zu greifen, um Löcher zu stanzen, benötigst du die folgenden Werkzeuge:
- Lederstücke/ Nähprojekte
- Klebstoff zum Zusammenkleben
- Zirkel
- etwas, das dein Projekt in Position hält
- Schneidahle und Rundahle
- Nadeln und Nähgarn
Für eine ausführlichere Liste zum Thema: Grundausstattung deiner Lederwerkstatt, sowie ein paar Tipps und Tricks, melde dich hier zum Newsletter an, und erhalte dein PDF.
Warum keine Löcher stanzen?
Das Durchstanzen von Löchern mit einer Lochzange mag auf den ersten Blick praktisch erscheinen, kann jedoch in der Lederverarbeitung einige Nachteile mit sich bringen. Hier sind einige Gründe, warum du auf diese Methode verzichten solltest:
- Ästhetik und Profi-Look: Lederprojekte ohne sichtbare runde Löcher wirken professioneller und ästhetisch ansprechender. Anstatt auf durchgestanzte Löcher zurückzugreifen, erzielst du mit den schrägen Nahtlöchern einer Handnaht eine tolle Optik. Das Garn legt sich in den schrägen Löchern der Naht schön nebeneinander, was bei den runden Löchern weniger gewährleistet ist.
- Haltbarkeit und Stabilität: Löcher können die Struktur des Leders schwächen, insbesondere bei dünnen oder weichen Ledersorten. Beim Lochen mit Locheisen oder Lochzange fallen dir immer diese kleinen Stanzabfälle entgegen, das ist das entfernte Material. Beim Handnähen schneidest du das Material hingegen mit der Schneidahle, und die Integrität des Leders bleibt mehr erhalten, was zu einer langlebigeren und stabileren Naht führt. Bei Löchern, die mit der Rundahle gestochen werden, wird das Material nur verdrängt.
- Die Alternative: Nähahle und Rundahle: Anstelle von Löchern bieten Nähahle und Rundahle eine präzisere und professionellere Lösung. Mit der Nähahle stichst du vor, und mit der Rundahle schaffst du Platz für das Nähgarn. Diese Technik ermöglicht es dir, die Nadel geschmeidig durch das Leder zu führen, ohne großen Kraftaufwand.

Tipp: Achte auf die Qualität deines Nähgarns
Die Qualität des Nähgarns spielt eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit und Ästhetik deiner Ledernähte. Verwende hochwertige Garne, die sowohl strapazierfähig als auch reißfest sind. Ein gut gewähltes Nähgarn trägt dazu bei, dass deine Nähte den Belastungen im Alltag standhalten und gleichzeitig ein ästhetisch ansprechendes Finish bieten.
Bevorzuge Garne, die speziell für die Verarbeitung von Leder geeignet sind und den Anforderungen des Materials gerecht werden. Teste verschiedene Garnstärken und -materialien an Probestücken, um das optimale Nähgarn für dein Projekt zu finden. Investiere in Qualität, denn dies zahlt sich nicht nur während des Nähens aus, sondern auch in der Haltbarkeit deiner handgefertigten Lederprodukte.
Achte auch unbedingt darauf, dass die Parameter: Materialstärke, Lochgröße und Garnstärke aufeinander abgestimmt sind.

Fazit: Eine bessere Alternative für dein Ledernähprojekt
Für ein professionelles und ästhetisches Endergebnis solltest du auf das Durchstanzen von Löchern verzichten. Nutze stattdessen die bewährte Methode mit Nähahle und Rundahle, um präzise, stabile und optisch ansprechende Nähte zu schaffen. Damit steht deinem erfolgreichen Ledernähprojekt nichts mehr im Wege!